Wie wähle ich den richtigen Helm für die Straße oder das Mountainbike?

Wie wähle ich den richtigen Helm für die Straße oder das Mountainbike?

Der Helm ist ein zentrales Element der Fahrradsicherheit und gilt für alle Arten von Fahrten und für alle Radfahrer! Damit ein Helm Fahrradhelm Ihnen einen optimalen Schutz bietet, muss er sich perfekt an Ihren Kopf anpassen und fest sitzen. Dank modernster Technologien können die Hersteller heute Modelle anbieten, die gleichzeitig robust, leicht und bequem sind.
Die Form, das Befestigungs- und Einstellsystem, die Sicherheitspatente und das Material gehören zu den Merkmalen, die es zu berücksichtigen gilt und die den Preis maßgeblich beeinflussen werden. Hier sind einige Tipps, damit Ihre Wahl nicht zum Kopfzerbrechen wird!

Die Standards

ALLES ÜBER STRASSEN- UND MOUNTAINBIKE-HELME VERSTEHEN

DAS DESIGN

Unabhängig vom Modell haben die Struktur und das Design ähnliche Merkmale. Ein Helm besteht in der Regel aus zwei Schichten einer Außenschale und einer Innenschale.

- Die Außenschale ist die erste Schicht, die bei einem Aufprall betroffen ist. Sie hat eine Schutzfunktion, indem sie verhindert, dass ein äußerer Körper den Helm durchdringt und direkt mit dem Schädel in Kontakt kommt.

Bei den Einstiegsmodellen wird sie aus PVC gefertigt, da es kostengünstig ist. Da dieses Material jedoch vor allem bei Sonneneinstrahlung schlecht altert, werden die meisten Modelle aus Polycarbonat oder ABS (einem widerstandsfähigen thermoplastischen Material) hergestellt, die eine wesentlich längere Lebensdauer aufweisen. Bei den hochwertigeren Modellen schließlich werden Verbund- oder Karbonmaterialien verwendet. Diese Materialien sind nicht nur besonders leicht, sondern ermöglichen auch eine größere Verformung der Schale als bei einer Kunststoffschale, bevor sie die Sollbruchstelle erreicht. Dadurch kann mehr Energie abgebaut werden, wodurch der Kopf des Fahrers noch mehr geschont wird.

- Die InnenschaleDie Innenschale bildet das Herz des Helms, indem sie die Stoßwelle absorbiert und zerstreut.

Sie wird immer aus Polystyrolschaum hergestellt, aber ihre Herstellung variiert je nach Ausstattungsniveau des Helms. Bei den billigsten Helmen handelt es sich um ein einteiliges Stück Polystyrol. Sie kann auch über eine solide und sehr leichte Wabenkonstruktion oder sogar über eine Multi-Density-Zusammensetzung verfügen. Bei höherwertigen Modellen besteht die Innenschale aus einem Polystyrolrahmen und einer oder mehreren Innenstrukturen aus Nylon, Kevlar oder Aramid, die vor allem bei aufeinanderfolgenden Stößen einen erhöhten Schutz bieten und gleichzeitig extrem leicht sind.

Die Verbindung dieser beiden Elemente variiert je nach Herstellungsverfahren.

Die in der Industrie weit verbreitete Konstruktion In-MoldBei diesem Verfahren werden die beiden Schalen durch Heißkleben zu einem einzigen Teil verschmolzen. Dies führt nicht nur zu einer besseren Verarbeitung, sondern auch zu einer höheren Festigkeit, einem geringeren Gewicht und einer effizienteren Belüftung.

Das immer seltener verwendete klassischer Guss Dabei werden die beiden Teile einfach zusammengeklebt. Dieses Verfahren ist nur noch bei Einsteigermodellen und einigen Bol-Helmen zu finden, da es zwar günstiger ist, aber zu einem schwereren Helm und einer schlechteren Belüftung führt.

SCHUTZPATENTE

Zwar schützen alle Helme wirksam vor Stößen und verfügen über eine CE-Zulassung, doch seit einigen Jahren sind einige Schutzpatente innovative Helme auf, um diesen Schutz zu erhöhen. Das Unternehmen MIPS ist der Urheber dieser Innovationen, die sich in verschiedenen Formen niedergeschlagen haben

Die Technologie MIPS bezeichnet eine dünne, unabhängige Innenmembran, die sich zwischen der Innenschale und den Schutzschäumen befindet. Beweglich durch elastische Verankerungen, dämpft sie Stöße noch stärker ab. Durch diesen "multidirektionalen" Aufprallschutz wird ein Maximum an kinetischer Energie abgeleitet, selbst bei einem Aufprall, der sich über mehrere Stellen erstreckt: Das ist so viel Energie, wie der Kopf des Fahrers nicht mit voller Wucht abbekommen muss.

Andere Hersteller sind dieser Neuerung gefolgt und bieten ihre eigenen Sicherheitspatente an, z. B. mit dem Turbine 360 von Leatt, dem Spin von Poc oder dasODS von 6D. Bei der letztgenannten Technologie werden zwei Schichten aus expandiertem Polystyrol (EPS) verwendet: Zwischen diesen beiden Schichten sind zahlreiche "Minidämpfer" aus Elastomer eingefügt, um die Absorptionsfähigkeit des Helms unabhängig vom Aufprallwinkel zu verbessern.

Die Koroyd-Technologie, die seit einiger Zeit insbesondere bei Smith Optics und Endura aufgetaucht ist, könnte die Helmherstellung revolutionieren. Konkret ermöglicht diese Technologie, EPS durch eine Struktur zu ersetzen, die aus Tausenden von extrudierten Polymerröhren besteht, die untereinander thermisch verschweißt sind. Diese Röhren können auf über 80 % ihrer Länge zusammengedrückt werden und reduzieren so die übertragene Energie um 30 bis 50 %, indem sie diese nach und nach verteilen. Im Gegensatz zu EPS ist Koroyd sowohl bei großen als auch bei kleinen Stößen wirksam und hat den Vorteil, dass es leichter ist als EPS und eine bessere zusätzliche Luftzirkulation bietet. Das Ergebnis ist ein atmungsaktiverer und leichterer Helm, der im Vergleich zur Standardkonstruktion einen höheren Schutz vor Stößen bietet.


DIE MOUSSEN

Hinzu kommen dann noch Schaumstoffe (oder Polster), die die Verbindung zwischen der inneren Schicht und dem Schädel herstellen. Die Schaumstoffe sorgen für den endgültigen Sitz des Helms auf dem Kopf und bieten höchsten Komfort, da sie insbesondere Feuchtigkeit absorbieren. Sie sind oft abnehmbar, damit sie gereinigt werden können. Sie können von Standardqualität sein oder mit neuen Technologien hergestellt werden. antibakteriell und atmungsaktiv darunter Coolmax und X-Static

DIE LÜFTUNGEN

Eine gute Belüftung ist für den Komfort des Fahrers unerlässlich. Ein Helm verfügt über Lufteinlässe, die je nach Modell mehr oder weniger zahlreich und breit sind. Die einströmende Luft kann in einem regelrechten Tunnel kanalisiert werden, der den Kopf des Fahrers kühlt, bevor sie durch einen Ausgang auf der Rückseite ausgestoßen wird. Einige Helme verfügen außerdem über Insektenschutznetze an den Belüftungsöffnungen, um Stiche zu vermeiden.

EINSTELLUNGSARTEN

Der OkzipitaljustierungIm Nackenbereich kann der Helm in der Horizontalen (Kopfumfang) angepasst werden, um einen sicheren Halt zu gewährleisten. Aufwendigere Modelle bieten auch eine vertikale Verstellbarkeit um die Ausrüstung noch feiner an den Körperbau anzupassen und die Stabilität zu verbessern. Schließlich ist die Kinnriemen und die Seitengurte sorgen dafür, dass der Helm auch bei Stürzen oder starken Erschütterungen sicher sitzt.

DIE VERSTELLSYSTEME

Um den Helm anzupassen, verwenden die Hersteller Rädchen, mikrometrische Schnallen oder dem System BOA®. Das Rädchen hat eine einfache Funktionsweise: Durch Drehen des Rädchens wird ein Riemen, der durch Rasten angetrieben wird, mehr oder weniger fest um den Kopf des Fahrers gedrückt. Die Mikrometerschnalle ähnelt ihr, bietet aber eine noch präzisere Anpassung. Das BOA-System schließlich bietet die zuverlässigste und feinste Einstellung, indem ein Kabel unter Spannung gesetzt wird.


VERSCHLUSSSYSTEME

Ein wirksamer Helm muss bei Kopfbewegungen sitzen bleiben, darf aber nicht einengen, insbesondere in der Kinnriemen der den Hals nicht einengen darf. Dieser kann auf herkömmliche Art und Weise durch eine einfache Clip, aber auch durch mikrometrische Klemmung, Magnetschleife Fid-Lock® oder auch durch Doppel-D-Schnalle. Dieses System, das häufig Enduro-/DH-Helmen vorbehalten ist, ist sicherlich das zuverlässigste, aber auch das am wenigsten intuitiv zu bedienende System.


Die seitliche Riemen, die sich direkt unter den Ohren kreuzen müssen, können bei den Einstiegsmodellen durch Verschieben und bei den besseren Modellen durch Verriegeln (was viel einfacher und schneller geht) eingestellt werden. Das kann den Unterschied ausmachen, wenn man den Helm das ganze Jahr über trägt und die Länge der Riemen anpassen muss, wenn man einen dickeren oder dünneren Unterhelm trägt.

HELMTYPEN

Helm mit klassischer Form

Der klassische Fahrradhelm ist am weitesten verbreitet und bietet einen hervorragenden Kompromiss zwischen Schutz, Belüftung und geringem Gewicht. Er kann mit einem Visier ausgestattet sein, das vor Sonne und/oder Spritzern (Regen, Staub, Kies), aber auch vor Kontakt mit der Vegetation (Äste) schützt.

Aero-Helm

Der Aerohelm ist so konzipiert, dass der Luftstrom auch dann abfließen kann, wenn der Fahrer während der Anstrengung den Kopf senkt. Die Belüftung wird nicht vergessen, ein wichtiger Punkt für die Leistung im Wettbewerb. Er kann über ein integriertes Visier verfügen. Sie werden hauptsächlich bei Zeitfahrzeugen verwendet.

Helm Schüssel

Der Helm wird beim BMX- oder Dirtbike-Fahren verwendet. Bol-Helm hat eine einfache, sehr widerstandsfähige Schale, die umhüllend und wenig belüftet ist. Das macht ihn zu einem leicht zugänglichen, einfachen Helm, der den Codes für Stadt, BMX und Dirt entspricht.

Jethelm

Der Jethelm ist ein Derivat des klassischen Helms: Er umschließt den Hinterkopf (Hinterkopf / Beginn des Nackens) stärker und reicht am Hinterkopf weiter nach unten, um den Schutz zu verstärken.

Integralhelm

Der Mountainbike-Integralhelm bietet maximalen Schutz: Mit ihm wird das gesamte Gesicht bei Bodenkontakt geschont. Durch seine robuste Konstruktion kann er viel Energie absorbieren. Er wird meist zusammen mit einer Gesichtsmaske verwendet.
Der Helm mit abnehmbarem Kinnriemen ähnelt ihm, ist aber in den Katalogen der Hersteller selten zu finden. Seine Modularität stellt einen interessanten Kompromiss dar, um während des Aufstiegs von einer maximalen Belüftung zu profitieren.

Der abnehmbare Helm

Der abnehmbare Helm ist ein vielseitiges Modell, das die Vorteile eines Jethelms und eines Integralhelms vereint. Auch wenn es auf dem Markt nur relativ wenige Modelle gibt, wird dieser Produkttyp aufgrund seiner Vielseitigkeit immer beliebter: sehr hoher Komfort und optimale Belüftung beim Aufstieg und maximaler Schutz bei der Abfahrt.

WELCHER HELM FÜR MEINE PRAXIS?

Alle Helme haben das Ziel, vor Stößen zu schützen. Aber warum finden wir so viele verschiedene Modelle auf dem Markt? Das ist ganz einfach. Die Anforderungen und Merkmale jeder Sportart erfordern die Verwendung eines anderen Helmtyps.

Wandern

Ein klassischer Helm ist am besten geeignet für eine typisierte Praxis Freizeit-Mountainbike. Er bietet einen guten Schutz und ist leicht, sodass der Hals auch nach mehreren Stunden nicht zu stark belastet wird. Die oft zahlreichen Belüftungsöffnungen halten den Kopf kühl.

Cross-Country

Für intensive Cross-Country-Touren in Halbstarres Mountainbike wo jede noch so kleine Optimierung willkommen ist, garantiert ein leichter klassischer Helm mit einem kurzen Visier das beste Verhältnis von Schutz und Leistung. Einige Wettkämpfer verwenden sogar Straßenhelme, die leichter und aerodynamischer sind als Mountainbike-Helme.

Für Marathonfahrten auf teilweise sehr anspruchsvollen und technischen Strecken in den Bergen kann ein stärker umschließendes Modell wie ein Jethelm in Betracht gezogen werden, um noch mehr Schutz zu bieten.

All-Mountain

Für die Bewältigung von Berghängen in Vollgefedertes Mountainbike im Rahmen einer All-Mountain-Praxis zu bewältigen, ist ein Jethelm ein sicherer Wert. Seine ohrumschließende Form bietet Schutz auf hohem Niveau. Das Gewicht der Jethelme bleibt gering. Diese Helme können daher auch über einen längeren Zeitraum getragen werden. Die zahlreichen Belüftungsöffnungen ermöglichen eine Temperaturregulierung, wenn es darum geht, mit der Kraft der Beine aufzusteigen! Ein Helm mit abnehmbarem Kinnschutz kann bei Ausflügen in Betracht gezogen werden, bei denen sich sehr schnelle und technische Abfahrten mit langen Anstiegen abwechseln. Dann vereint man das Beste aus beiden Welten: kompletter Schutz bei der Abfahrt und Belüftung beim Aufstieg.

Enduro

Hier stellt ein Helm mit abnehmbarem Kinnschutz einen ausgezeichneten Kompromiss dar. Ohne Kinnschutz verhält er sich wie ein Jethelm und ist beim Treten auf Verbindungen sehr erträglich. Bei Abfahrten bietet er einen Schutz, der dem eines einteiligen Integralhelms nahe kommt. Wenn die Regeln dies nicht zulassen oder man den besten Schutz genießen möchte, ist ein einteiliger Integralhelm erforderlich.

DH / Freeeride

Kein Zweifel: Ein einteiliger Integralhelm ist das Nonplusultra für die extremsten Gravity-Disziplinen. Das Angebot der Hersteller ist riesig, und man kann sich für eine Außenschale aus Verbundwerkstoff entscheiden. Sie reduziert das Risiko eines Schädeltraumas bei einem heftigen Aufprall auf ein Minimum.

Straße

Für Liebhaber von Klassikern, Etappenrennen oder einfachen Sonntagsabenteuern bietet sich ein Fahrrad an. Helm Ein klassischer Helm schützt Sie vor den Unwägbarkeiten des Straßenverkehrs. Die Belüftungsöffnungen ermöglichen es manchmal, eine Brille mit offenen Bügeln aufzuhängen. Das ist praktisch, wenn es zum Beispiel zu dunkel wird! Für Zeitfahr-, Bahn- oder Triathlonfahrer ist ein Aerohelm ein guter Verbündeter, um die Leistung zu optimieren.

Gravel und Cyclocross

Hier ist ein klassischer Helm angebracht. In diesem Fall kann es sich lohnen, die Kataloge der Marken für Straßen- und Cross-Country-Mountainbikes zu durchsuchen, um das Richtige zu finden.

BMX

Bei BMX Street, Dirt oder Skatepark wird meist ein Schalenhelm verwendet. Sie sind sehr robust, einfach in der Konstruktion und leicht zugänglich und bieten einen umfassenden Schutz.
Im Race ist ein Integralhelm erforderlich, um sich vor Stürzen bei hoher Geschwindigkeit zu schützen!

GESETZE ZUM TRAGEN VON FAHRRADHELMEN

Der Fahrradhelm gehört zur Grundausstattung eines Radfahrers. Er ist für Erwachsene nicht vorgeschrieben, wird aber dringend empfohlen! Bei einem Sturz, selbst bei geringer Geschwindigkeit, macht er den Unterschied.
Seit März 2017 ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass Kinder unter 12 Jahren einen Fahrradhelm tragen müssen, unabhängig davon, ob sie ihr eigenes Fahrrad fahren oder auf einem Sitz oder in einem Anhänger mitfahren.

    AUSRÜSTUNG - Klassische Mountainbike-Helme